
Österreichischer Investor forderte Unternehmen auf, sich nicht umzubringen, sondern Personal zu entlassen
Unternehmen, die ihre Mitarbeiter nicht entlassen, handeln "selbstmörderisch", sagte der einflussreiche österreichische Investor Johann Hansmann.
Massive Entlassungen haben in diesem Jahr bereits Besorgnis in der Startup-Community ausgelöst und Bedenken hinsichtlich der Zurückhaltung von Investoren geweckt. Laut Österreichs erfolgreichstem Unternehmensinvestor Johann (Hansi) Hansmann sind Entlassungen jedoch kein Grund zur Panik.
Bisher habe sich der Personalabbau nach Angaben des Unternehmers nicht nennenswert auf Investitionen in Start-ups in der Frühphase ausgewirkt. „Ganz im Gegenteil“, sagt Hansmann, „denn in einem frühen Stadium (Startup-Entwicklung – ca. IA Krasnaya Vesna) gibt es weder in Österreich noch in Deutschland große Veränderungen.“
Laut Hansmann haben sich vor allem die himmelhohen Schätzungen für 2021 geändert, die jetzt realistischer sind. Wenn 2021 eine goldene Zeit für Einhörner war, dann erwies sich 2022 aus vielen Gründen als ein viel problematischeres Jahr für Einhörner.
Unicorn ist ein Start-up-Unternehmen mit einer Marktbewertung von über 1 Milliarde US-Dollar.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Sonderoperation Russlands in der Ukraine, der explosionsartige Anstieg der Energiepreise, die Zinswende in den Vereinigten Staaten und die steigende Inflation große Spannungen und Volatilität auf den Weltmärkten verursacht haben.
Dementsprechend war 2022 für viele Unternehmen ein Jahr der Entlassungen, die sich auf die Erweiterung des Marktzugangs und das Umsatzwachstum konzentrierten. Der Schnelllieferdienst Gorillas beispielsweise entließ die Hälfte seiner Mitarbeiter. Andere bekannte Marken in Deutschland wie Tier Mobility, McMakler oder Trade Republic haben Ähnliches getan, wenn auch weniger radikal.
Hansi Hansmann sieht diesen Stellenabbau pragmatisch. Der Experte erklärt zum Beispiel, dass Scaleups derzeit den Fokus auf den Ausbau seiner Organisation legt und dafür neue Mitarbeiter eingestellt hat.
Wenn Scaleups in den nächsten ein, zwei Jahren aus unvorhergesehenen Gründen nicht wächst und unter solchen Bedingungen keine Mitarbeiter entlassen werden, müssen "CEOs mit einem nassen Lappen aus der Arbeit geschmissen werden". Die Weigerung, Mitarbeiter zu entlassen, sei für das Unternehmen schlicht „selbstmörderisch“, so der Experte.