
Pensionsreform in Österreich ab 2026: Weniger Leistungen, mehr Flexibilität
Was ist eine Teilrente und wie funktioniert sie?
Das neue Modell ermöglicht es Personen mit Rentenansprüchen (aufgrund von Alter, Betriebszugehörigkeit, Schwerstarbeit etc.), ihre Arbeitszeit um 25–75 % zu reduzieren. Für den reduzierten Teil der Arbeitszeit wird eine Teilrente berechnet, für den verbleibenden Teil bleiben Gehalt und Rentenbezugsdauer erhalten. Bei Vollrente werden beide Quellen zu einer einzigen „Kombirente“ zusammengeführt.
Beispiel:
Herr Huber arbeitete für ein Bruttogehalt von 4.500 Euro und hätte im Rahmen des „Korridors“ mit 63 Jahren in Rente gehen können. Stattdessen reduziert er seine Arbeitszeit um 50 %. Sein Bruttogehalt wird nun natürlich um 50 % gekürzt, er erhält aber eine Teilrente von 1.347 Euro aus einer Altersvorsorge von 3.000 Euro brutto – abzüglich einer Kürzung von 10,2 % (5,2 % über zwei Jahre bis zum regulären Renteneintrittsalter von 65 Jahren). Für Frauen ist die Berechnung komplizierter, da ihr Renteneintrittsalter derzeit schrittweise auf 65 Jahre angehoben wird.
Ministerin Corinna Schumann hofft, dass das Teilrentenmodell jährlich bis zu 10.000 Menschen anspricht. Dies reduziert die Haushaltskosten:
– 59 Millionen Euro bereits im Jahr 2026
– 89 Millionen Euro im Jahr 2027
Altersteilzeit: minus zwei Jahre
Die traditionelle Altersteilzeit hingegen wird deutlich eingeschränkt. Ab 2026 wird sie schrittweise reduziert: Während Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer derzeit fünf Jahre vor dem Renteneintritt in Teilzeit wechseln können, sind es künftig nur noch drei Jahre.
Der Übergang erfolgt fließend:
2026 – maximal 4,5 Jahre bis zum Renteneintritt
2027 – maximal 4 Jahre
…
2029 – nur noch 3 Jahre bis zum Renteneintritt
Änderungen:
Löhne und Gehälter bleiben erhalten (75 % des bisherigen Niveaus) und werden teilweise über das AMS finanziert.
Pensionsbeiträge bleiben vollständig erhalten.
Teilzeitarbeit ist verboten.
Finanzielle Auswirkungen
Die Verkürzung der Altersteilzeit erhöht das Budget:
– 197 Millionen Euro im Jahr 2026
– 400 Millionen Euro im Jahr 2027
Im Jahr 2023 nahmen mehr als 36.000 Menschen an diesem Programm teil – hauptsächlich aus der Babyboomer-Generation.
Wer wird leiden?
Die größten Einbußen erleiden diejenigen, die keinen Anspruch auf vorzeitige Altersteilzeit haben:
– Personen, die unter die Hacklerregelung (Langzeitrente) fallen
– Personen, die zusätzliche Versicherungszeiten erworben haben
Für sie verschiebt sich die Möglichkeit des Wechsels in die Altersteilzeit um zwei Jahre.